Rückblick
HACKATHON
Deutschland gewinnt ersten Fußball-Taktik-Hackathon vom KNVB und der DFB-Akademie
Auf dem Rasen siegte die Niederlande, an den Bildschirmen das Team der Deutschen. Jeweils 14 Experten aus den Bereichen Spielanalyse und Data Science hatte der KNVB und die DFB-Akademie im Anschluss an das EM-Qualifikationsspiel in die lange Hacknight im Hamburger Health Innovation Port geschickt. Auch wenn es letztendlich einen Sieger geben musste: Der Wettkampf stand vor allem unter dem Motto der freundschaftlichen Zusammenarbeit.
Donnerstag, 05. September
- Eröffnung im HIP von Philips
- Vorstellung der Challenges
- Impulsvortrag von Prof. Dr. Gennady und Natalia Andrienko mit dem Thema 'Visual Analytics'
- Social Event zum Austauschen und Netzwerken
Freitag, 06. September
- Impulsvortrag von Prof. Dr. Ulf Brefeld mit dem Thema 'Machine Learning in Football'
- Impulsvortrag von Gabriel Anzer mit dem Thema 'Expected Goals'.
- Gemeinsamer Besuch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Deutschland und der Niederlande im Hamburger Volksparkstadion
- Hacknight im Health Innovation Port
Samstag, 07. September
- Abschlussevent | Moderation: Thomas Broich und Jerome Polenz
- Finale Präsentation mit den Ergebnissen der Hacknight
- Siegerehrung und Preisverleihung
Drei Tage lang Netzwerken, Fachsimpeln und Analysieren. Der erste Hackathon, gemeinsam initiiert vom KNVB und der DFB-Akademie, verfehlte seine Wirkung nicht. Fachkundige Fußball-Prominenz war vertreten und unterstützte die Analysten und Datenspezialisten als Mentoren. Auf deutscher Seite zählten dazu die Trainer Alexander Zorniger und Andreas Bergmann oder die Ex-Profis Philipp Wollscheid, Stefan Reinartz und Jens Hegeler. Thomas Broich und Jerome Polenz, die gemeinsam die Analyse-Plattform zonal.ly ins Leben gerufen haben, fungierten als Moderatoren. Außerdem waren viele Profiklubs mit Teilnehmern, Gästen und Mentoren vertreten, darunter der FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen, RB Leipzig, Eintracht Frankfurt, PSV Eindhoven, Ajax Amsterdam, FC Groningen, Vitesse Arnheim, die San Jose Earthquakes oder Benfica Lissabon.
Sieben Disziplinen, ein Sieger
Die beiden Teams mussten sich mehreren Aufgaben stellen. In insgesamt sieben Challenges wurden Punkte vergeben. Viermal siegte Deutschland, zweimal die Niederlande. Eine Runde endete unentschieden und mit einem Punkt für jede Mannschaft. In der Endabrechnung stand es 5:3 für das DFB-Team.
- Offensivspiel – Taktisches Verhalten
- Defensivspiel – Taktisches Verhalten
- Umschaltspiel – bei Ballgewinn
- Umschaltspiel – bei Ballverlust
- Standardsituationen – Taktisches Verhalten defensiv und offensiv
- Veränderter Spielverlauf, z.B. durch Auswechslungen
- Offene Challenge – freie Themenwahl
Zu jeder Challenge hatte jedes Team vier Minuten Präsentationszeit. Anschließend bekam die Jury zwei Minuten Zeit, um den Teams Fragen zu stellen. Aus diesen Erkenntnissen wurde der Sieger in der jeweiligen Kategorie gekürt. Für die Jury war vor allem eine Frage wesentlich: Welche Ergebnisse können den Vereinen oder den Trainern bei der Optimierung ihrer Arbeit besonders helfen? Das Team der DFB-Akademie hatte die besten Antworten parat und freute sich über den Preis: Eintrittskarten für ein Spiel der EM-Endrunde 2020 in München.
Drei Tage, viele Sieger
Möglich wurde dieses Event dank intensiver Zusammenarbeit. Mit dem KNVB stand die DFB-Akademie lange in Kontakt und hat die Veranstaltung sorgsam geplant. Für den Hackathon beauftragte der KNVB und die DFB-Akademie Sportec Solutions, Deltatre und Chyronhego als Provider für die Spieldaten. Sechs Leute waren für die Datenerhebung im Stadion vor Ort, sieben weitere saßen in den jeweiligen Büros in Köln und in München. Unter den Augen der weltweit größten und ebenfalls anwesenden Fußballdatentrackern STATS LLC und Second Spectrum schaffte es die Sportec Solutions, die Daten in rekordverdächtigen 90 Minuten bereitzustellen und ermöglichte es den Hackern, pünktlich in die arbeitsreiche Nacht zu starten. Zu den Teilnehmern zählte zudem eine Delegation von Adidas. Stefan Baas, Senior Director Big Data, lobte: "Für uns war es eine große Freude, am Hackathon teilnehmen zu dürfen. Die Arbeit in interdisziplinären Teams aus Fußball-Experten und Data-Science-Spezialisten verschiedener Klubs und Institutionen war eine großartige und inspirierende Erfahrung. Es ist von großer Bedeutung, diese beiden Expertisen zusammenzubringen." Ein großer Dank gilt auch Kooperationspartner Philips, der seinen Health Innovation Port als Austragungsort zur Verfügung stellte.
Eine der grundsätzlichen Ideen war es, viele verschiedene Protagonisten aus dem Bereich Spielanalyse & Data Science zu vereinen, um voneinander zu profitieren. Den Output nehmen alle Beteiligten nun mit in ihre künftige Arbeit. Somit war der Hackathon ein gelungener Abschluss der ersten Innovationswoche der DFB-Akademie, die mit der Verleihung des Innovationspreises und dem Experten-Talk ihren Anfang genommen hatte. Fortsetzung folgt: Ein zweiter Hackathon, so Haupt, ist auf jeden Fall angedacht.