3 Fragen an

DFB-Torwartkoordinator Marc Ziegler

Der DFB Torwart-Koordinator über die neue Torwart DNA

Talententwicklung
Torwartspiel
Marc Ziegler coacht Torwarttrainer während eines Seminars für Spezialcoaches.
  1. Ehemaliger Bundesligatorhüter und aktueller DFB Torwart-Koordinator

    • absolvierte 103 Spiele in der Bundesliga.
    • ist dreimaliger österreichischer Meister und Pokalsieger und gewann zudem den DFB-Pokal.
    • seit 2015 als DFB Torwart-Koordinator tätig.

1) Was beinhaltet die neue Torwart DNA?

Wir haben uns beim DFB die Frage gestellt, welche Eigenschaften für das moderne Torwartspiel relevant sind und wie wir es unseren Nachwuchstalenten am besten vermitteln können. Um die Frage zu beantworten, haben wir unsere Nationaltorhüter*innen, unsere Torwarttrainer*innen aber auch Experten aus anderen Gebieten befragt und die Ergebnisse zusammengetragen. So entstand das Bild einer DNA, bestehend aus den zehn Bausteinen: Online, Positionsmanager*in, Raumverteidiger*in, Zielverteidiger*in, Offensivspieler*in, Techniker*in, Athlet*in, Organisator*in, Persönlichkeit und Performer*in.
Zu jedem dieser Bausteine gibt es einen Leitsatz, der das jeweilige Thema verdeutlicht. Die genannten Eigenschaften sind für uns die wesentlichen Bestandteile des Torwartspiels.

2) Welche Vorteile hat die Entwicklung dieser neu geschaffenen Torwart DNA?

Deutschland hatte und hat sehr gut ausgebildete Torhüter*innen - und dies soll auch so bleiben. Allerdings: Das Anforderungsprofil der Torwartposition wird immer komplexer. Um unsere Nachwuchstalente auf ihren Wegen bestmöglich zu begleiten, dient die Torwart DNA zur optimalen Orientierung. Durch Informationen und vielseitig dokumentierten Videos aus Spielen unser Nationaltorhüter*innen können sich die Jugendlichen ein Bild machen und sich schon früh mit ihrem Spiel auseinandersetzen.
Die Torwart DNA ist aber auch für unsere Torwarttrainer*innen entwickelt worden, damit auch sie ihr Training noch präziser ausrichten können. Und auch für das Scouting ist die DNA hilfreich, denn so können Trainer*innen und Scouts eine einheitliche Beurteilung vornehmen und das jeweilige Spiel bewerten. Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch, dass es keineswegs das Ziel ist, den/die immergleichen Keeper*innen zu formen. Die Individualität soll nach wie vor gefördert werden. Die DNA verdeutlicht jedoch, was nötig ist, um "oben anzukommen".

3) Wer profitiert davon?

Richtig ist, dass die Torwart DNA vorrangig unseren Nachwuchstalenten dienen soll. Allerdings ist sie generell eine gute Orientierung. Der DFB weiß um seine Verpflichtung gegenüber der Basis. Die Torwart DNA ist daher auch für unsere Torwarttrainer*innen an den Stützpunkten und Vereinen von Bedeutung. Auch sie können sich an der Torwart DNA orientieren und die Bestandteile mit in ihr Training intergrieren. Die individuellen Ziele der Torhüter*innen sind zwar je Alters- und Spielklasse verschieden, jedoch geht es um die Entwicklung jedes einzelnen Torwarts. Von daher profitieren alle davon.

Folge 20 bei SKY Fußball 360°

Marc Ziegler über die DFB Torhüter*innen DNA

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