Podcast mit Stefan Leitl
Expertise
Aufgenommen wurde die Folge am 26.10.2022
Trainer*innen nutzen ihr umfangreiches fachliches und methodisches Detailwissen für die eigene Aufgabenbewältigung.
Stefan Leitl über …
… Voraussetzungen für Erfolg
Wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Karriere ist fußballerische Expertise – gepaart mit der Fähigkeit, Fachwissen glaubwürdig an das Team vermitteln zu können. Trainer*innen müssen aber auch authentisch und nahbar sein. Je höher die Spielklasse des trainierten Teams, desto wichtiger ist zudem eine hohe Führungskompetenz. Diese kann durch Erfahrungen als Spieler*in oder vorherige Stationen als Trainer*in, auch im Jugendbereich, erlangt werden.
… Spielphilosophie
Eine eigene Spielphilosophie ist die Basis für erfolgreiche Trainerarbeit. Sie sollte jedoch nicht starr sein, sondern sich ständig entwickeln. Dabei spielt Weiterbildung eine große Rolle. Mithilfe von Fachliteratur, Gesprächen mit Kolleg*innen, Hospitationen oder Mentor*innen können Trainer*innen ihr Fachwissen erweitern. Vor der Entscheidung für eine konkrete Spielphilosophie steht die Überlegung, welche Prinzipien und Ziele mit der Mannschaft verfolgt werden sollen.
… Kommunikation
Die aktuelle Spielergeneration setzt eine hohe Expertise voraus und benötigt viele Gespräche. Trainer*innen sollten daher immer offen für Austausch und Diskussionen sein. Bei der Vermittlung von Fachwissen muss jedoch gefiltert werden, welche Spieler*innen empfänglich für detaillierte Informationen sind und welche möglicherweise damit überfordert sind. Da Fußball situativ und nur bedingt planbar ist, sollten Spieler*innen auf dem Platz Freiräume erhalten. Es ist wichtig, dass sie eigene Lösungen entwickeln, die in der Analyse mit dem Trainerteam diskutiert werden können. Trainer*innen sollten sich aktiv Feedback auch von fußballfremden Personen einholen, um die eigene Rolle und Wirkung sinnvoll reflektieren zu können.
… den Übergang vom Spieler zum Trainer
Erfahrungen als Spieler*in helfen bei der Vermittlung von Trainingsinhalten. Ehemalige Spieler*innen sind deshalb aber nicht automatisch gute Trainer*innen. Aufbauend auf der Trainerausbildung sollten zusätzliche Kompetenzen durch Weiterbildung und den Austausch mit Kolleg*innen erworben werden. Trainer*innen müssen sich an Wertvorstellungen anpassen, die sich gegenüber ihrer Zeit als Spieler*innen verändert haben. Ein fachlich versiertes Trainerteam ist ebenfalls wichtig. Es ist Aufgabe der Trainerin / des Trainers, die Kommunikation innerhalb des Trainerstabs offen zu gestalten, damit die Expertise anderer Teammitglieder zur Geltung kommt und sinnvoll eingesetzt wird.
… die Ausbildung junger Spieler*innen
Damit junge Talente bestmöglich ausgebildet zu den Profis kommen, ist ein ständiger Austausch zwischen Jugend- und Profitrainer*innen unverzichtbar. Davon profitieren nicht nur Nachwuchsspieler*innen, sondern auch junge Trainer*innen. In der Nachwuchsarbeit sollte neben kollektivtaktischen Elementen, die häufig ohnehin intensiv gelehrt werden, besonderer Wert auf die individuelle technische Ausbildung gelegt werden.