Christian Ilzer über … 

… Attribute, die Trainer*innen mitbringen müssen

Trainer*innen entfalten Wirkung, indem sie Dinge positiv verändern. In der täglichen Arbeit müssen sie dafür Sorge tragen, dass die Personen in ihrem Umfeld ihr Potenzial bestmöglich abrufen. Dafür ist es wichtig, authentisch zu sein und Begeisterung vermitteln zu können. 

… den Umgang mit Erfolgen

Momente des Erfolgs genießen zu dürfen, ist wichtig für eine Gruppe. Auch die Selbstfürsorge darf an diesem Punkt nicht zu kurz kommen, etwa in Form von Urlaub oder Zeit mit der Familie. Gleich danach müssen sich Trainer*innen aber wieder auf ihre Vision fokussieren. Dabei ist ein energetisches Auftreten gefragt, das Leidenschaft vermittelt und erneut Begeisterung weckt. Um Spieler*innen nach Erfolgen zu motivieren, sind neue Vorgaben von entscheidender Bedeutung. Trainer*innen sollten das Ziel haben, sich selbst und ihre Spieler*innen permanent besser zu machen. Der Wettbewerb ist ein Tool auf dem Weg dorthin, aber das Abschneiden definiert nicht maßgeblich den Erfolg. 

… den Umgang mit Misserfolgen

Weniger erfolgreiche Zeiten können lehrreich sein. Erfolg sollte aber nicht nur in Wettkampfergebnissen gemessen werden. Profitrainer*innen sollten sich so wenig wie möglich von externen Faktoren wie den Medien beeinflussen lassen. In kritischen Phasen ist es wichtig, Unzufriedenheit äußern zu können und authentisch zu sein. Dennoch müssen Trainer*innen in jeder Situation der Mannschaft vermitteln, dass die Ziele nicht infrage gestellt werden. Trainer*innen geben auch in schwierigen Phasen den Weg vor und treten dabei energiegeladen und entschlossen auf. 

… Kommunikation mit Spieler*innen

Spieler*innen reagieren gut auf visuelle Reize. Deshalb ist es sinnvoll, in Metaphern zu sprechen und diese sichtbar zu machen. Dabei können Teamaktivitäten, Bilder oder Storytelling hilfreich sein. Ansprachen von Trainer*innen sollten knapp gehalten sein, aber starke Botschaften enthalten. Auch die Wirkung nonverbaler Signale, besonders der Körpersprache, sollte beachtet werden.

… das Erwecken von Begeisterung im Verein

Es ist wichtig, seine Begeisterung auf den gesamten Verein zu übertragen. Trainer*innen müssen ein auf Erfolg ausgerichtetes Mindset vorleben, das von allen Mitarbeiter*innen angenommen wird. Dabei gilt es, sich selbst zurückzustellen und seine Begeisterung für die Spieler*innen zum Ausdruck zu bringen. Dies geschieht sowohl in Vier-Augen-Gesprächen als auch in der Kommunikation mit der gesamten Gruppe. Führungsspieler*innen tragen dabei eine besondere Verantwortung. Trainer*innen müssen je nach Situation entscheiden, ob sie aktiv in die Gruppendynamik eingreifen oder die Spieler*innen sich selbst überlassen. Eventuell können Co-Trainer*innen in gegebenen Momenten effektiver Begeisterung vermitteln als die Cheftrainerin / der Cheftrainer.

… die richtige Passung von Spieler*innen

Trainer*innen sollten für jede Position ein klares Anforderungsprofil erstellen, das die Bereiche Technik, Taktik, Physis und Charakter abdeckt. Mithilfe moderner Technologien können dann entsprechende Kanditat*innen gescoutet werden. Im Gespräch vor einer möglichen Verpflichtung ist entscheidend, dass nicht nur ein Kennenlernen der Spielerin / des Spielers stattfindet, sondern dass der Verein auch präsentiert, wie die Spielerin / der Spieler zum Verein passt und aus welchem Grund eine Verpflichtung gewünscht wird.

… Humor

Ein humorvoller Umgang hilft, bestimmte Situationen aufzulockern. Trainer*innen können Humor gezielt einsetzen, um zu überraschen und einem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken. Dabei muss die Situation immer angemessen sein. Gemeinsames Lachen ist sehr wertvoll und kann zum Erfolg beitragen.