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DFL und DFB stellen Zertifikat "Management im Profifußball" vor

Im Sinne der Weiterentwicklung des deutschen Profifußballs haben die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Mittwoch in Frankfurt am Main den gemeinsamen Lehrgang "Management im Profifußball" vorgestellt. Dieser soll künftige Sportverantwortliche in den Klubs der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga auf ihre bevorstehenden Aufgaben als Entscheider im Profifußball vorbereiten.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, erläuterten die Idee des neuen Lehrgangs im Kontext der fortschreitenden Professionalisierung sowie Spezialisierung und der daraus resultierenden hochkomplexen Anforderungen im Spitzenfußball. Wie dem kürzlich veröffentlichten "DFL Wirtschaftsreport 2020" zu entnehmen ist, summiert sich der Umsatz aller Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga mittlerweile auf 4,8 Milliarden Euro. Weitere Zahlen verdeutlichen die große Verantwortung der handelnden Personen im sportlichen Bereich: Das Spielervermögen der Klubs in Deutschlands beiden höchsten Spielklassen belief sich auf insgesamt 1,25 Milliarden Euro. Die kumulierten Gehaltsaufwendungen für Spielerkader und Trainerstab lagen bei rund 1,67 Milliarden Euro, die Transferausgaben bei 932 Millionen Euro und die Transfereinnahmen bei 770 Millionen Euro.

Zwölf Teilnehmer, 19 Präsenztage

Obwohl Sportdirektoren und Sportmanager somit häufig die umfangreichste Budgetverantwortung innerhalb ihrer Organisation haben, gab es bisher noch keine fundierte und kompetenzorientierte Ausbildung, die maßgeschneidert auf die Aufgaben in diesem Bereich vorbereitet. Fredi Bobic, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, bestätigte bei der Vorstellung, dass der Zertifikatslehrgang einen konkreten Bedarf der gesamten Branche deckt. Er soll ein umfangreiches Wissensfundament vermitteln und dazu beitragen, dass Klubs eigene Ressourcen an verantwortungsvolle Positionen heranführen. Potenzielle Teilnehmer sind sowohl ehemalige Fußballspieler, die Schlüsselfunktionen im Klub übernehmen, als auch Personen, die sich gezielt durch Aus- und Weiterbildung in angehende Führungspositionen hineingearbeitet haben, beispielsweise Scouts, Spielanalysten und Kaderplaner. Als Kernzulassungsvoraussetzung für den Management-Lehrgang gilt die Nominierung durch den jeweiligen Klub.

Tobias Haupt, Leiter der DFB-Akademie, und Ansgar Schwenken, Mitglied der DFL-Geschäftsleitung sowie DFL-Direktor Fußballangelegenheiten & Fans, erläuterten den Aufbau des Lehrgangs, der sich in drei Haupt-Kompetenzbereiche unterteilt: Bundesliga-Know-how, sportliches Know-how und Management-Know-how. Diese werden in unterschiedlichen Modulen wie beispielsweise "Sportrecht und Lizenzierung", "Scouting und Kaderplanung" oder "Leadership im Profifußball" übermittelt. Durch die enge Zusammenarbeit von DFL, DFB und DFB-Akademie konnte das Wissen gebündelt und anwendungsorientiert aufbereitet werden. Das große Netzwerk an Experten liefert zusätzlich eine optimale Verknüpfung zur Praxis.

Das Programm startet im September 2020 und beschränkt sich auf 19 Präsenztage im Jahr. Bis die neue DFB-Akademie fertiggestellt ist, finden diese gemeinsam mit der DFL an externen Standorten statt. Pro Jahrgang wird es maximal zwölf Teilnehmer geben.