UEFA Women's EURO 2022: Erkenntnisse der Torhüterinnen-Analyse
Das Expert*innenteam des DFB, bestehend aus zahlreichen Torwarttrainer*innen der Nationalmannschaften, hat die Torhüterinnenposition in den vier Wochen genau unter die Lupe genommen und die Protagonistinnen auf ihr Offensivspiel sowie deren Raum- und Zielverteidigung hin analysiert.
Positionsspezifische Analyse
Im nationalen und internationalen Spitzenfußball kommt es auf jedes Detail an. Das trifft insbesondere auf das Torhüterinnenspiel zu. Speziell auf dieser Position hat sich mit der Zeit das Anforderungsprofil extrem erweitert. Torhüterinnen auf Top-Niveau müssen nicht nur die Ziel- und Raumverteidigung beherrschen, sondern auch als „elfte Feldspielerin“ fußballerisch sicher und variabel agieren. Nicht zuletzt wegen dieser stetigen Ausdifferenzierung der Anforderungen bietet ein EURO-Turnier die einmalige Chance zu einer aktuellen Positionsanalyse. Schließlich kommen hier die europaweit besten Torhüterinnen zusammen. Mithilfe der Einbindung eines 14-köpfigen Expert*innenstabes konnten dabei alle Begegnungen im Detail analysiert werden – und das jeweils aus qualitativer Perspektive.
Überblick und Orientierung
- Das umfangreiche Daten- und Faktenmaterial rund um das Torhüterinnenspiel bei der EURO 2022 sowie eine detaillierte Gegentor-Analyse lieferten dabei erste wertvolle Orientierungspunkte für das Herausfiltern einzelner Analysebereiche und -punkte, die einer Detailauswertung unterzogen wurden.
- Der kleine Datensatz und somit ausbleibende statistische Häufungen zu Gegentoren und zu taktisch-technischem Fehlverhalten der Torhüterinnen wurden mithilfe qualitativer Clusterungen ausgeglichen.
Detailauswertungen
Dabei wurden die drei Analysebereiche Zielverteidigung, Raumverteidigung und Offensivspiel nochmals aus verschiedenen Perspektiven untersucht, um ein möglichst objektives Bild effizienter Torhüterinnen-Aktionen und Aktionsfolgen in verschiedenen Spielsituationen herauszuarbeiten.
- Differenzierte Phasen-Analyse des jeweiligen Schwerpunktes, denn oft liegt die eigentliche Fehlerursache bzw. eine effizientere Eingriffsmöglichkeit der Torhüterin bereits weit vor der unmittelbar beobachteten Aktion.
- Konsequenz: eine differenzierte Technik-Analyse ist stets an taktische Bezüge bzw. Einflussfaktoren gekoppelt.